Am 22. Februar 2025 fand in Luzern die VPOD-Verbandskonferenz Nahverkehr statt. Dabei wurde diese Resolution verabschiedet.
Der reibungslos funktionierende Nahverkehr ist zentral für das gesellschaftliche Leben und die Wirtschaftsstärke in der Schweiz. Mit seiner tagtäglichen harten und engagierten Arbeit leistet das Nahverkehrspersonal einen erheblichen und unerlässlichen Beitrag dazu. Dies trotz der widrigen Umstände, unter welchen es arbeitet. Dienstschichten von bis zu 14 Stunden, kurze Erholungszeiten, unregelmässige Arbeit und der zunehmende Stress im Strassenverkehr führen zu gesundheitlichen Schäden. Dementsprechend ist der Krankheitsstand im Vergleich mit anderen Branchen sehr hoch. Dazu kommt eine massive Reallohneinbusse, welche die Folge der Teuerung und explodierenden Krankenkassenprämien in den vergangenen Jahren ist. Mit diesen veralteten Arbeitsbedingungen fällt es der Branche immer schwerer, entsprechendes Fachpersonal zu finden.
Dementsprechend ist die Unzufriedenheit aufseiten Personal gross. Dies ist unter anderem deutlich erkennbar an der Personalsituation in der Branche. Die Berufsfelder der Buschauffeur:innen, Tramfahrer:innen, technisches Fachpersonal sowie der weiteren Berufsgruppen gehören zu denjenigen, welche am stärksten von Fachkräftemangel betroffen sind. Im vergangenen Jahr kam es aufgrund dieses Umstands zu Fahrplanausdünnungen bis hin zur temporären Streichung ganzer Linien.
In genau dieser angespannten Situation ist es der Bund, der mit dem Sparhammer ansetzt und in der Finanzierung des regionalen Personenverkehrs plant, Gelder zu streichen. Klar ist: Darunter wird in erster Linie das Personal leiden. Bereits jetzt sprechen gewisse Betriebe davon, dass Lohnsenkungen unvermeidbar werden könnten. Anstelle dringend notwendiger Verbesserungen möchte der Bund die Arbeitsbedingungen im Nahverkehr weiter verschlechtern. Damit setzt er diesen wichtigen Teil des Service Public aufs Spiel.
Für den VPOD und seine Mitglieder ist klar: So weit darf es auf keinen Fall kommen. Die Branche braucht Fortschritt, keinen Rückschritt. Die Arbeitszeit muss auf 38 Stunden gekürzt werden. Die überlangen Dienstschichten müssen abgeschafft und die erlittene Kaufkrafteinbusse der letzten Jahre muss ausgeglichen werden. Nur so bestehen für das Nahverkehrspersonal und die Branche eine Zukunft, in welcher der Nahverkehr weiterhin reibungslos funktioniert und das Rückgrat der Gesellschaft und Wirtschaft bilden kann. Ausserdem ist klar: Ohne gut funktionierenden öV wird das Abwenden der Klimakrise unmöglich.
Weitere Sparübungen beim Nahverkehrspersonal werden der VPOD und seine Mitglieder mit aller Kraft und den zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen - auf politischer, aber insbesondere auf betrieblicher Ebene. In Zukunft braucht es mehr Investitionen in den Nahverkehr, nicht weniger.