Wir VikarInnen sind da, wenn die Schule in personeller Notlage gerät. In dieser Notlage brauchen aber auch wir Unterstützung. Aus diesem Grund lancieren wir mit der Gewerkschaft VPOD diese Petition und rufen die Bildungsdirektion auf, mit dem VPOD als Sozialpartner eine faire Lösung für die betroffenen VikarInnen zu finden. Wir VikarInnen fordern daher Entschädigung für den erwarteten Lohnausfall sowie pragmatische Lösungen, im Umgang mit Vikariate während der Einstellung des Präsenzunterrichts. Insbesondere wenn dieser über den 19. April hinaus verlängert wird.
2020
Auch während der Corona-Krise findet die Schule in Form von Fernunterricht statt. Leider aber ohne uns. Obwohl wir bereit wären, gerade jetzt den Schulen zur Verfügung zu stehen, können wir nicht eingesetzt werden. Die Bildungsdirektion des Kantons Zürich hat verfügt, dass während der behördlich angeordneten Unterrichtseinstellung keine neuen Vikariate abgeordnet werden. Zudem fällt bei vielen bereits abgeordneten oder geplanten Vikarinnen der Abordnungsgrund weg. Wir VikarInnen stehen dadurch von einem Tag auf den anderen ohne Arbeit und Lohn da.
Diese Situation ist für uns unerträglich. Viele wissen nicht wie lang die Situation weitergeht und mit einem Lohnausfall zu rechnen ist. Unsere Stärke flexibel für die Schule da zu sein, ist jetzt unsere grösste Schwäche. Die meisten von uns sind den wirtschaftlichen Folgen der Einstellung des Präsenzunterrichts ausgeliefert. Das löst Existenzängste aus.
Wir VikarInnen sind da, wenn die Schule in personeller Notlage gerät. In dieser Notlage brauchen aber auch wir Unterstützung. Aus diesem Grund lancieren wir mit der Gewerkschaft VPOD diese Petition und rufen die Bildungsdirektion auf, mit dem VPOD als Sozialpartner eine faire Lösung für die betroffenen VikarInnen zu finden.
Die Bildungsdirektion hat mit einer » Weisung beschlossen, dass Vikariate während der von den Bundesbehörden beschlossener Einstellung des Präsenzunterrichts bis auf Weites ausgesetzt werden. Durch den Lohnausfall wird uns VikarInnen die Existenzgrundlage entzogen.
Wir VikarInnen sind da, wenn es uns braucht, jetzt brauchen aber wir Unterstützung. Gemeinsam mit der Gewerkschaft VPOD Lehrberufe fordern wir mit dieser Petition die Bildungsdirektion und den Regierungsrat dazu auf, die VikarInnen in ihrer wirtschaftlichen Notlage zu unterstützen.
Wir VikarInnen fordern daher Entschädigung für den erwarteten Lohnausfall sowie pragmatische Lösungen, im Umgang mit Vikariate während der Einstellung des Präsenzunterrichts. Insbesondere wenn dieser über den 19. April hinaus verlängert wird.
Die Petition ist abgschlossen. In drei Tagen haben 1'250 Personen, grossmehrheitlich VikarInnen, die Petition unterschrieben. Herzlichen Dank! Wir informieren wieder, sobald es Neuigkeiten gibt.
Mir wurde ein bereits abgeordnetes achtwöchiges Vikariat zwischen Frühlings- und Sommerferien ersatzlos gestrichen wegen einer abgesagten Weiterbildung. Ich war sehr schockiert, als ich realisiert habe, wie schlecht wir abgesichert sind.
Ladina
Ich hatte ende mai ein DAG abgemacht. nun hat mich die lp angeschrieben und gefragt ob ich bereit wäre vom vik zurückzutreten, da sie nach italien gefahren wäre. das VSA hat mich informiert, dass ich anrecht auf die stelle habe. ich habe es mir lange überlegt, konnte es aber nicht mit meinem gewissen vereinbaren auf die stelle zu bestehen, da die lp sehr wertschätzend und höflich war. es tat aber gut zu wissen, dass ich doch eine absicherung habe als vikarin. ein zweites beispiel, ich habe mit einer lp ein vikariat abgemacht, kurz vor der schulschliessung, die lp wollte unbezahlten urlaub nehmen. ohne mich zu informieren, hat sie nach verkündung der schliessung versucht das vikariat abzusagen, da noch keine abordnung gemacht worden war. zum glück hat mich das VSA bestärkt, das vikariate fand statt.
Rebecca
Ich vikarisiere zurzeit in Winterthur Töss an einer 3. Klasse (unbezahlter, 6-wöchiger Vaterschaftsurlaub). Ich kann weiterhin arbeiten, da der Vikariatsgrund durch die Corona-Situation nicht wegfällt (Der Lehrer geniesst auch jetzt die Zeit mit seiner Neugeborenen)... Ich gehe davon aus, dass ich für dieses Vikariat auch normal bezahlt werde, da es bereits vor der Schulschliessung abgeordnet wurde und auch schon seit dem 3. März läuft. Und so viel ich weiss, hat das VSA die Fortzahlung der Löhne für bereits abgeordnete Vikariate gesichert.Dieses Vikariat endet aber am 9. April (Frühlingsferien).
Wie es danach bei mir weitergeht, weiss ich noch nicht so genau. Ursprünglich hatte ich zwei Gedanken (Reisen oder Spontan-Vikariate), welche sich nun aber beide als nicht umsetzbar zeigen...
Lars
Leider habe ich meine Reise einen Monat früher beenden müssen (totales lockdown in Südamerika).Für Mai & Juni hatte ich schon 3 Viks, die mir leider abgesagt wurden, da die Weiterbildungen der LPs sehr wahrscheinlich nicht stattfinden werden ????
Ich habe eine fixe Stelle ab dem 1. August. Bedeutet dies in diesem Fall, dass ich bis August von meinen Ersparnissen leben muss?¨
Laura
Bei mir wird es nichts mit dem RAV da ich erst gerade fertig mit dem Studium bin gäbe es bei mir vorerst kein Geld... Da muss man ein Einkommen über die letzten 12 Monate vorweisen können. Auf Sozialgeld (Schulden) habe ich keine Lust, da lebe ich jetzt halt lieber sparsam von meinem letzten Lohn.
Alexandra
Plötzlich hiess es, dass die Schulen bis Ende April schliessen. Ich war überrascht, überrumpelt und fragte mich, wie es für mich als Vikarin in den kommenden Wochen nun weitergeht! Ich kann nichts machen ausser Inserate ausschreiben!Sehr gerne würde ich die Lehrpersonen bzw. Familien bei dieser Umstellung unterstützen.. doch irgendwie scheint das leider nicht so einfach zu sein, da sich alle zuerst einmal selber organisieren müssen! Nehmt doch unsere Hilfe an, bevor ihr komplett überfordert seit! Auf jeden Fall kann ich es kaum erwarten, wenn die Schulen wieder öffnen!
Rahel
Ich wollte für ein Jahr Erfahrungen an verschiedenen Schulen als Vikarin sammeln. Von Oktober bis Februar hatte ich ein längeres Mutterschaftsvikariat. Danach wollte ich nur noch verschiedene kürzere Vikariate bis zu meiner Festanstellung im August übernehmen, in der Absicht noch mehr Einblicke in verschiedene Schulen/ Klassen zu gewinnen und da viele Schulen auch explizit nur kürzere Vikariatsstellen besetzen wollen.
Aufgrund der Covid-19-Situation sind nun keine Vikariate mehr zu finden und ich sah mich letzte Woche gezwungen, mich beim RAV anzumelden.
Sabina
Ich hätte ab heute ein Vikariat für 8 Tage gehabt. Das wurde abgesagt, da der Lehrer sich einer Operation unterzogen hätte, die nun vom Spital aus auf unbestimmt verschoben wurde. Da ich keine hohen Fixkosten habe, gerate ich nicht in eine finanzielle Notlage. Trotzdem ist das natürlich ärgerlich, da man mit dem Einkommen gerechnet hat. Es besteht die Möglichkeit, das Vikariat dann nachzuholen, wenn die Operation tatsächlich stattfindet. Allerdings weiss ich nicht, ob ich dann verfügbar bin.
S (möchte anonym bleiben)
Seit diesem Schuljahr arbeite ich hauptsächlich als Vikarin und war auch immer für spontane Einsätze bereit, was die Schulhäuser sehr entlastete. Im Februar habe ich zum Glück eine befristete Festanstellung angenommen (40%). Diese Entscheidung rettet mich jetzt und ich kann meine Miete etc. bezahlen. Alle anderen abgemachten Tagesvikariate wurden mir abgesagt.
Eliane
Ich stehe ohne jegliche Sicherheit da.... Schulen geschlossen=kein Job und somit auch totalen Zukunftsängsten ausgeliefert...woher und wann kriege wieder Arbeit respektive Möglichkeiten mein Leben in seinen Grundbedürfnissen abzudecken?
Sandra
Ich finde es momentan sehr schwierig. Nicht nur die Schule und das Unterrichten fehlen mir, sondern auch der Kontakt zu den Kindern, Lehrpersonen und den Studienkollegen/innen. Ich vermisse meinen Alltag und hoffe auf eine rasche Besserung der Situation.
Sania
Ich bin zu 33% festangestellt. Daneben habe ich aber immer wieder einige kürzere Vikariate gmacht. Leider fallen diese im Moment weg und demensprechend auch ein grosser Teil des Einkommens.
Ladina
Als Vikarin habe ich nebst vielen anderen in dieser Corona Situation kein tolles Los gezogen! Währendem es sonst überraschend einfach ist Vikariate zu finden, läuft mit der Schliessung der Schulen leider überhaupt nichts mehr... Obwohl ich das Glück habe bereits eine Festanstellung für den August gefunden zu haben, wird es die nächsten Monate wohl knapp werden... wer hätte das gedacht?!
Isabel
Nach meinem Studium nahm ich keine Festanstellung an, da ich im September ein Kind erwartete und selbst bestimmen wollte, wie lange ich mir Mutterschaftsurlaub nehmen wollte. Nach 6 Monaten war ich bereit, Vikariate zu übernehmen - kurz vor der Krise, ich bekam noch 6 Lektionen und das wars. Da mein Mann freischaffender Sänger ist und ihm alle Projekte gestrichen wurden, kann auch er momentan nicht arbeiten. Schön zwar für unser Kind, unschön aber fürs Portemonnaie...
Rebekka
Vor dem COVID-19 Ausbruch kamen ständig Anfragen, von den Schule und ich mich freute endlich wieder Unterrichten, zu dürfen und mein Engagement für die Schulen einzusetzen. Heute, geht es mir aber anders. Anders, im Sinne von, ich fühle mich als Vikarin „nicht mehr gebraucht“. Wie kann es sein, dass der ganze Einsatz und Engagment von Heute auf Morgen nicht mehr „wichtig“ ist? Ich freue mich, wenn der Alltag wieder zurück kehrt und ich endlich wieder Unterrichten darf und die Freude in meinem Beruf wieder erleben kann.
Arlinda
Als Vikarin fühle ich mich zur Zeit von der Volksschule links liegen gelassen. So wertvoll meine Arbeit noch vor wenigen Wochen war, so überflüssig komme ich mir zu Coronas Zeiten vor. Ohne Aufgabe, ohne Lohn und ohne Unterstützung seitens VSA.
Simone